Montag, 17. März 2008

Fliegen

Ja, mein Lieblingsthema. Die meisten wissen ja, dass ich es mit dem Fliegen nicht so habe, aber dank "Totalos Egalos" übersteh ich die meisten Flüge dann irgendwie.

Auf unserer letzten Reise von Frankfurt zurück nach CQ hatten wir einen Volltreffer nach dem anderen was Busfahren angeht! Erst in Frankfurt von Terminal 1 gefühlt bis nach Wiesbaden gefahren, da stand die Maschine irgendwo in der Pampa. Dann bei der Zwischenlandung in Peking das gleiche. Allerdings ist das in Peking normal, ich hab erst ein einziges Mal über eine Gangway geboarded, ansonsten immer Bustransfer. Und der Flughafen ist gross, richtig gross. Da fährt man mit dem Bus mal locker 20 bis 30min durch die Gegend. Und ich glaube nicht, dass das mit dem neuen Terminal besser wird - dann gibt es einfach nur noch mehr Busfahrten, in noch weiter entlegene Regionen! Unendliche Weiten, in die noch nie ein Mensch ... Aber lassen wir das, ich schweife ab.

Dann also durch Immigration, das Gepäck abgeholt und zum Transferschalter. Das war schon der erste Fehler. Denn da ist zwar ein Schalter aber niemand, der einem weiterhilft. Man wird einfach nur mit seinem Gepäck durch den Ausgang in die normale Schalterhalle geschickt. Muss es aber dafür selber durch die Röntgenanlage schieben. Also haben wir uns den Teil gespart und sind direkt durch den "normalen" Ausgang zum Inlands-Checkin-Schalter.

Dazu muss man noch erwähnen, dass Anschlussflüge in der Regel nur mit mindestens drei Stunden Zeit zwischen den Flügen gebucht werden können. Und mit Eröffnung des neuen Terminal 3 werden sogar vier (in Zahlen: 4, 四) Stunden empfohlen.

Wir also zum "normalen" Check-in, unsere Boardkarten vorgelegt (die hatten wir -oh Wunder- schon in Frankfurt bekommen), und ich wollte die Koffer auf's Band werfen, als uns die freundliche Dame anschnautzte: "No". "Excuse me?" "Too early. Come here 10:30". Dazu muss man sagen, dass es morgens 8:30 war. Wir also mit unserem ganzen Geraffel abgezogen. Tief durchatmen. Hommmm.

Wir sind aber chinesifiziert genug, dass wir an hiesige Willkür glaubten und sind einfach an den Check-in Schalter gegenüber gegangen, um dort unser Glück zu versuchen. Und auch hier gab es eine Abfuhr, diesmal aber freundlich und mit dem Versuch einer Erklärung: "Do not know Gate yet. Luggage travel conveyor all time. Might get lost." Und das wollten wir ja auf keinen Fall.

Also Kaffee und Brötchen eingeworfen und in der Tat, um 10:15 durften wir die Koffer auf das Band werfen.

Und natürlich wurden wir mit dem Bus zum Flieger gebracht. Hommm. Der Flug war soweit ok, nur dass der Chinese neben mir unbedingt auch Top Gear auf meinem iPod sehen wollte und so dicht ran kam, dass er quasi an meinen Ohrstöpseln hin, um was zu hören. Hommmmm. Aber er hat dann gebührenden Abstand gehalten, nachdem ich meinen Sitz (aber laut Boardkarte seinen Sitz, hihi)demoliert hatte. Ihr kennt doch diese Kopfstützen an den Flugsitzen, die in chinesischen Flieger leider immer auf Schulterhöhe sind. Die wollte ich nur nach oben schieben, und hatte sie dann in der Hand. Ups. Schnell unter dem Sitz verschwinden lassen, der Chinese guckte mich mit grossen Augen an und rutschte von mir ab. Unter dem Sitz lag aber schon eine andere Abdeckung, die anscheinend auch nicht mehr gebraucht wurde!

Aber irgendwann waren wir dann auch wieder in CQ und ... wir docken an, yippie! Aber zu früh gefreut! Das war am internationalen Terminal, und so mussten wir dort wieder raus und wurden mit Bussen zum nationalen gefahren.

Wenn uns jetzt noch der Taxifahrer komisch gekommen wäre, wir hätten für nix garantiert. Aber das hat er wohl gemerkt, hat mein schlechtes Chinesisch sofort verstanden und uns ohne Abzocke nach Hause gebracht.

Dienstag, 11. März 2008

Am Strand von Putuoshan

Am Strand gibt es folgende nützliche Hinweise, besonders Hinweis Nummer 4 fanden wir hilfreich...

Wir stellen uns gerade einen von Tausenden Chinesen bevölkerten Strand vor, also voll, und dem Geräuschpegel, den man so aus China gewohnt ist. Und eine Stimme mittendrin ruft "Hilfe"...!

Um aber überhaupt in seine Badesachen zu kommen und den Strand zu geniessen (ist übrigens nur von 15. Mai bis 15. Oktober erlaubt), muss man erst das richtige Werkzeug bekommen.

Wir konnten nicht herausfinden, was am Strand unter Tools gemeint ist. Aber zum Glück gibt es dafür den "Checkroom":

Is aber bestimmt ein Schreibfehler und sollte "Chickroom" heissen.

Wenn man all diese Hürden geschafft hat, dann muss man nur die folgenden Rätsel lösen, um endlich in's Wasser zu dürfen:


Und wenn das alles geschafft ist, kann man endlich ertrinken, aber vorsichtig!

Sonntag, 9. März 2008

Touristenandrang

Auf Putuoshan scheint man sich schon mal auf grössere westliche, dabei vor allem Amerikanische, Touristenströme einzustellen. Zumindest kann ich mir nur mit der amerikanischen Klagemanie folgendes Hinweisschild in der Dusche des hiesigen 4-Sterne Hotels vorstellen:


Allerdings nimmt man es mit dem elektrischen Anschluss für den Fön im Bad dann nicht so genau.


Dazu gehört dann auch der perfekt ausgeführte Security Scattering Sketch:

Man beachte auch die Anbringung des "Exit" Schildes (ja, es hängt unterhalb des Türrahmens, und ja, die (Schwing-) Türe geht in beide Richtungen auf!


Das hat natürlich hin und wieder folgenden Effekt:


Da es auf Putuoshan kaum Autos gibt (nur eine handvoll Busse, mit denen man sich über die Insel schaukeln lassen kann), ist das Fahrrad ein beliebtes Verkehrsmittel. Aber Obacht, das darf man auch nicht überall benutzen:
Is' nichts mit Extreme Downhilling!!

Und auch als Fußgänger muss man immer aufpassen, vor allem an Klippen und so:

die Tickets

Wir hatten für die Rückreise von Putuoshan nach Shanghai einen Voucher für vier Fährtickets und den Bustransfer. Putuoshan ist eine Insel (-gruppe) etwa 1,5 Bus- und 2,5 Fährstunden südlich von Shanghai. Auf Putuoshan ist einer der heiligen Berge Chinas und es gibt unzählige Klöster und Tempel dort. Daher ist die Insel (vor allem gerade nach dem neuen Jahr) sehr beliebt. Es wird für die drei Gs gebetet, geopfert und geräuchert: Glück, Gesundheit und Geld. Also auch für uns ein Grund, die Insel zu erkunden.

Jedenfalls, mussten wir für unsere Rückfahrt den Voucher noch umtauschen und erschwerend kam hinzu, dass Nina und ich einen Tag früher fahren wollten als ursprünglich geplant. Also am ersten Tag direkt zu Fährhafen, wo uns aber bedeutet wurde, dass wir erst am Tag vor der Fahrt die Tickets abholen könnten. Ok, also am Tag unserer Reise hin und unsere beiden Tickets konnten wir auch sofort bekommen und einen neuen Voucher für zwei Tickets für den Folgetag. Dann mit unserem Basic-Chinese versucht zu ergründen, warum wir denn die Tickets für den Folgetag nicht bekommen könnten. Wir haben nur soviel rausbekommen, dass es wohl erst ab 10Uhr die Tickets geben würde. Warum hat sich uns nicht erschlossen, also mit zwei Tickets und dem Voucher wieder abgezogen.

Auf dem Weg zurück in's Hotel hielt auf einmal ein Radfahrer neben uns an und grüsste mit einem freundlichen "Hello". Irgendwie kam er uns ja bekannt vor, wir konnten ihn aber nicht richtig einordnen. Es war der Ticketmann, der uns die beiden fehlenden Tickets geben wollte. Er radelte gerade mit einem Packen neuer Tickets für den Folgetag über die Insel, und da sah er uns. Schon hatten wir alle vier Tickets in den Händen. Na, ist das ein Kundenservice, oder was!?

Dienstag, 4. März 2008

Kaffeekultur

Neulich in einer der bekannten Kaffeeketten, die mehr für ihr freies WLAN, als für ihren guten Kaffee bekannt sind - aber in China darf man ja nicht wählerisch sein: Ich wollte einen Cappuccino bestellen und bekomme als Gegenfrage (Müssen Kassierer/-innen eigentlich immer eine Gegenfrage stellen?): "Whipped Cream?" Ob dieser Frage war ich schon so entsetzt, dass ich erst mal nichts sagen konnte, sodass die Kassiererin sofort nachhakte: "WHIPPED CREAM?" Aus meiner Trance erwacht, konnte ich nur "不要 (bu yao), no cream" entgegnen. Puh das war knapp. OK, also bezahlt und zu dem Tresen, wo man den Kaffee abholt. Den Barista (auf dass kein echter Barista hier mitliest) also genau beobachtet und gesehen, dass er nach dem Espresso nur ein wenig Milch in die Tasse füllte. Als er dann in der Tat zur Sprühsahne griff, sofort eingegriffen "NO CREAM, just milk, please. Please." (Für Film-Insider: Bei dem Please hab ich versucht wie Belushi in Blues Brothers zu gucken, der einzigen Szene, wo er die Sonnenbrille abnimmt!). Und zum Glück, hatte er (also der Barista) ein Einsehen und machte einen richtigen Cappuccino. Er hatte dann aber trotzdem das grosse Bedürfnis, mir die Whipped Cream in einem Becher extra abzufüllen und mitzugeben.

Das soll jetzt kein böswilliger Blogeintrag gegen Chinesische Barista sein, sondern gegen all die Touristen, die die armen Chinesen total verwirren, weil sie einen Cappuccino mit Sahne bestellen. Und die Chinesen natürlich viel zu höflich sind, ihnen das abzuschlagen. Ich wünsche, dass genau diese Touristen mal in Italien an einen richtigen Barista geraten, und ihre wahnsinnige Bestellung dort abgeben.

Aber das geht dann vermutlich so aus, wie bei den Amerikanischen Touristen, die wir mal in der Toskana erlebt hatten. Die Frau kam total entsetzt aus einer Eisdiele raus mit dem Kommentar: "The don't have ice cream, they only have their Gelato."