Dienstag, 22. Januar 2008

Energie

Ich hatte es bestimmt schon mal erwähnt, dass im Sommer oft die Klimaanlagen abgeschaltet werden, um Energie zu sparen, bzw. damit die Produktion durchlaufen kann. Auch bei über 40˚C.

Nun ratet mal, was bei Temperaturen um die 5˚C passiert? Ihr ahnt es, da wird die Heizung ausgeschaltet, damit fleissig weiter produziert werden kann. Aber das ist hier kein Einzelfall, es gibt eine allgemeine Energieknappheit in Südchina. Zum einen hat die Regierung viele unsichere Kohleminen geschlossen, was gut ist und sein muss, aber damit 45% (nach eigenen Angaben!) der hiesigen Kohleförderung gestoppt. Zum anderen sind viel Minenarbeiter schon im verdienten Jahresurlaub, um zum Chinesischen Neuen Jahr bei ihren Familien zu sein. Und das in einem der schlimmsten Winter seit 17 Jahren (laut China Daily); sogar in Chongqing soll es nächste Woche schneien. Bin mal gespannt, was dann mit diesen Wasseranschlüssen passiert:

Richtig: die sind vor dem Haus und die einzelnen Leitungen in die Wohnungen sind Gartenschläuche!

Absurd wirkt die ganze Energiegeschichte, wenn man sich ansieht, wie die Stadt gerade in diesen Wochen nachts beleuchtet ist!




Die Energieproduktion aus dem Drei Schluchten Damm läuft ja noch nicht auf voller Kraft, da wird diese "Energiekrise" schon dazu benutzt, das nächste Mammutprojekt zu bewerben: ein Damm / Stausee im Oberlauf der Yangtze, der dann die berühmte Tigersprung-Schlucht (Tiger Leaping Gorge) absaufen lassten wird

Freitag, 18. Januar 2008

E-Mail

Wir haben es ja schon immer befürchtet: E-Mails aus China werden in D-Land oft geblockt. Manchmal bekommt man ja noch eine Nachricht, dass die Mail geblockt wurde, aber mittlerweile verschwinden die E-Mails sang- und klanglos. (Das Problem ist, dass die E-Mails, die wir via GMX versenden, eine hiesige IP-Adresse enthalten; und chinesische E-Mails bleiben bei vielen Firmen am Spamfilter hängen. Ford, Visteon, GFT, TRW gehören alle dazu!)

Und dann kommt vielleicht noch ein kleiner (?) Anteil E-Mails dazu, die der hiesigen Überwachung zum Opfer fallen.

Also wenn Ihr länger nix von uns gehört habt, oder Eure E-Mails unbeantwortet bleiben, dann hier einen Kommentar hinterlassen oder unsere neu Adresse versuchen: michael(at)twinguin.com

Montag, 14. Januar 2008

Security

Da anscheinend immer mehr Leute fliegen, die bisher noch nie geflogen sind, gibt es nun am CQ Flughafen ein schönes Schild, das die Prozedur vom Ticketkauf bis zum Abflug beschreibt (grosses Bild durch Anklicken):


Und weil anscheinend vieles zu kompliziert war, hat man den Security-Bereich etwas übersichtlicher und einfacher gestaltet.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sich nun auch keine Schlangen mehr bilden könne und sich somit niemand vorpfuschen kann. Und man wird nach einer e-Ticket Buchung nicht mehr nach dem Ticket gefragt!

Mittwoch, 9. Januar 2008

Autobahn

Diejenigen, die schon mal mit uns hier über den Expressway gefahren sind, wissen, dass diese Strasse nicht viel mit deutschen Autobahnen zu tun hat: enge Spuren, viel Fussvolk und vor allem eine katastrophale Fahrbahnoberfläche (Obwohl die Tendenz dazu in D-Land ja auch zunimmt!), Tunnel, die nur notdürftig aus dem Berg geklopft sind, und dann noch beschränkt auf 60 oder 80 km/h - sogar auf den wenigen brauchbaren Abschnitten.

Aber letzte Woche sind wir über eine neue Autobahn gefahren. Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen: eine neue Autobahn. Und nicht mal eben ein paar Kilometer (wie wenn Rheinbraun mal eben ein Loch buddelt und eine Autobahn verlegt), sondern gleich 250 davon! Und mit allem, was man braucht: breite Spuren, durchgehend einen Standstreifen und einem Zaun drumrum, und somit (fast) kein Fussvolk mehr. Die ständig präsenten Leitplankenputzer zähl ich einfach mal zum Inventar einer guten Autobahn. Die Leute fuhren dort auch wesentlich zivilisierter und haben meist nur links überholt und den Standstreifen in der Tat nur zum Parken benutzt. Vielleicht lag das auch daran, weil wir ja entsprechend weit von Chongqing entfernt waren? Die Kurven waren ebenfalls weit und die Fahrbahn (noch) top! Da hätte man mal richtig die Kuh fliegen lassen können, wenn da nicht die Kameras gewesen wären. Nicht die üblichen Big-Brother-Überwachungskameras; nein, die gemeine Art, deren Blitz von einem Geschwindigkeitsradar ausgelöst wird.

Macht nichts, denn man konnte einen sehr guten Schnitt fahren, weil die Bahn halt so neu und noch relativ unbenutzt war. Und dieser Schnitt wird nun auch auf den Rechnungen der Mautstationen dokumentiert: da steht nämlich nun immer die Durchschnittsgeschwindigkeit drauf, die man gefahren ist. Uiuiui. Ich weiss nicht, ob das immer so gut ist. Z.B. wenn man sieht, dass man einen Schnitt von 100km/h gefahren ist, aber die gesamte Strecke auf ... aber lassen wir das.

Diese neue Autobahn reduziert die Entfernung zwischen Chengdu und Chongqing um 60km und macht das Fahren wesentlich entspannter. Und es kommt noch besser: letztes Wochenende sind wir zu einem National Scenic Spot gefahren, und was soll ich sagen: auch dorthin gab's eine neue Autobahn! Leider war die Aussicht dort nicht berauschend, sodass ich nochmal hin muss. Bei der Gelegenheit mach ich dann auch mal ein paar Bilder der neuen Brückenkonstruktionen auf der Strecke.

So, jetzt muss mal los, vielleicht gibt es ja noch mehr neue Strecken!?

Montag, 7. Januar 2008

Frohes Neues

Ein frohes Neues erst einmal.

Wir hoffen, Ihr seid alle gut in's neue Jahr gekommen. Wir können noch drei Wochen durchatmen, dann fängt auch in China das neue Jahr an - das Jahr der Ratte. Die ersten Vorboten sieht man schon: Neujahrskarten mit Ratten, Glücksanhänger mit Ratten und Rattenspardosen. Während uns das ganze Zeug mit Schweinen ja noch irgendwie bekannt vorkam, kommen uns die Ratten "etwas" befremdlich vor. Meistens wird die Form aber in Richtung Mickey Mouse variiert.

Ach ja, laut chinesischem Horoskop sind im Jahr der Ratte geborene grosszügig, sozial, unsicher und neigen zur Faulheit.