Mittwoch, 26. Dezember 2007

Feiertage

Auch hier ist der 1. Januar (nach unserem Kalender) ein Feiertag - warum sollen auch die Chinesen arbeiten, wenn die ganze Welt den Jahresbeginn feiert??

Weil der 1.1.2008 aber ein Dienstag ist, hat die Regierung beschlossen, dass man den Montag, also "unser" Silvester, auch frei haben soll. Eigentlich ein feiner Zug. Dieser Urlaubstag wird den Leuten aber nicht geschenkt, sondern dafür muss an einem anderen Tag gearbeitet werden: am 30.Dezember 2007! Tolle Logik, oder!?

Montag, 24. Dezember 2007

Weihnachten

Alle Jahre wieder...

Wie schon erwähnt, sind unsere Weihnachtstage hier ganz normale Arbeitstage und man merkt nur anhand der exzessiven Weihnachtsdeko, dass bei uns das Fest begangen wird.

In den grossen Hotels und vielen Restaurants müssen die Kellner und Kellnerinnen nun mit Weihnachtsmütze rumlaufen und begrüssen jeden Wessi mit Happy Christmas. Heute abend treffen sich dann wieder alle (aber ohne uns) um sich mit Gummihämmern und Luft-Baseball-Schlägern die Köppe einzuhauen und dabei mit Sprühschaum zu verkleben. Wir wissen nicht, ob das eine Chinsesische oder nur eine Chongqing Tradition ist. Wenn das jemand in anderen Teilen Chinas beobachtet, lasst es uns wissen. Aber einige glauben ernsthaft, dass das eine westliche Weihnachtstradition sei. Sei's drum.

Die Damen haben ihren Nagel- und Ohrschmuck bereits auf das Fest abgestimmt.





Dann bleibt uns also nur noch zu wünschen: Merry Chri(s)tmas!

Oh Du Fröh-hö-liche...

Sonntag, 23. Dezember 2007

Papierticket

Ein guter Grund auf E-Tickets beim Fliegen zu setzen, ist die Tatsache, dass man die Papiertickets ja irgendwo physikalisch in Empfang nehmen muss. Und da gibt es dann hin und wieder schon mal solche Wegbeschreibungen...


...und bis man das gefunden hat, ist der Flug bestimmt weg oder gestrichen worden!

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Fliegen - Nachtrag

Nina war ja in Nanjing und hatte vom Reisebüro die komische Aussage über ihren China Southern Flug CZ8120 bekommen: this kind of flights is always canceled

Und der Flug wurde in der Tat gestrichen. Der Alternativflug sollte um 17:25 Uhr mit Air China sein. Nina also eingecheckt, bekam aber eine Bordkarte für einen Flug CZ3428 um 19:25, also nochmal zwei Stunden später.

Also wieder zurück zum Schalter und ohne Probleme die Bordkarte für den gewünschten Air China Flug bekommen! Das soll einer verstehen!?

Dienstag, 18. Dezember 2007

Verkehrserziehung

Wo Sie gerade sagen Auto Fahren.

Die Chinesen nehmen es mittlerweile sehr ernst, wie gefährlich ihre Fahrweise ist. Laut einer offiziellen (!) Statistik sterben täglich über 200 Menschen im Strassenverkehr.

So gibt es nun eine Kampagne, die wir noch unter dem Titel der 7. Sinn kennen. Und man wählt hier deutlich drastischere Bilder, als damals in Deutschland. Es gibt einen Film einer Verkehrskamera, der zeigt wie ein Motorradfahrer (der Rot missachtet hat), von einem Laster (der überladen und zu schnell war) überrollt wird.


Apropos Laster: Was macht man, wenn man seinen Laster überlädt und trotzdem ein wenig Bremsleistung braucht? Als Hintergrundinfo: am Berg wird nicht in einen kleinen Gang geschaltet. Man bekommt hier sogar in der Fahrschule beigebracht, dass das schlecht für den Motor sei, und so stehen sie permanent auf der Bremse, wenn es ein wenig den Berg runter geht. Und damit die Bremsen nicht überhitzen...? Genau, wird einfach Wasser drauf gekippt:


Ist bestimmt gut für das Material und macht die Strassen ausserdem schön schmierig!


Hier mal zwei schöne Filme von YouTube: Strassenkreuzung und Landstrasse
Einigen kommt das bestimmt bekannt vor und da werden Erinnerungen wach, oder?? Aber der Typ schneckt auch wirklich auf der Landstrasse rum, kein Wunder, dass der rechts und links von allem überholt wird!

Pool Car

Neulich kam bei Ford eine Mail vom Quality Assurance Department bezüglich der Pool Cars an alle Expats:
All,

We are planning to conduct a dynamic test on Time In Service C307 vehicles as per FAP&A requirement.

Attached is the test schedule and items. The test cycle is controled within 30 Km.

We promise to protect your cars during the test and return them to you as it used to be or even better than that.

Your support is highly appreciated!

Please confirm if the time is suitable for you.Any change, do not hesitate to let me know.

Thanks a lot!

Hmm, anscheinend war das etwas unverständlich, und deswegen kam dann diese Mail zur Erklärung hinterher:

Dear all:
So sorry to interrupt you while your busy hours, I'm sending you this mail to have your consent about the pool car's check. Please see the accessory xls. File inside.

As it is not easily decided down whether your car is available on the day according as the attached schedule, I will have a visit to your desk a few days ahead.

It doesn't mind telling me directly the arrangement going against your schedule while your convenience these days.
Really appreciate your kindly support.

Montag, 17. Dezember 2007

Wäsche Trocknen

Neben diversen anderen Methoden haben wir wieder was neues entdeckt, wo und wie die Chinesen ihre Klamotten trocknen...


Ob man dann direkt angerufen wird, wenn die Wäsche trocken ist??

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Fliegen

Noch ein Nachtrag zum Thema Fliegen in China. Nina wollte eine Dienstreise nach Nanjing buchen und bekam folgende Antwort betreffend der möglichen Rückflüge!!

Hi Nina,

I have booked your next week trip flights. But sorry some problems about the back flight, pls kindly help confirm. Thanks.

14:55 CZ8120 full fare
amex advises that this kind of flights is always canceled by airlines.

14:50 PN6202 back Chongqing 16:50 full fare
it is China Western Airlines, not big airlines, but flight type is 737.

17:25 CA4558 back Chongiqng 19:30 full fare.

Pls kindly choose.

Cheers

die Terracottaarmee
oder
Original und Fälschung

Mario hat mich auf einen Artikel im Spiegel hingewiesen, wonach rausgekommen ist, dass eine Ausstellung der Terracotta Krieger in Hamburg nur aus Kopien der Krieger besteht.

Genau die Diskussion hatten wir auch, als wir an der Ausgrabungsstelle in Xi'an waren. Wir konnten nicht glauben, dass die Grösse des ausgegraben Teils und die Anzahl der ausgestellten Krieger wirklich zueinander passen. Wenn man dann auch noch sieht, dass entlang der Strasse, die zur Ausgrabungsstelle führt, eine Töpferei neben der anderen ist, und wenn man bedenkt, wie gerne die Chinesen kopieren, dann macht man sich so seine Gedanken.

Passend dazu war letztens ein Artikel in der China Daily, dem hiesigen, englisch-sprachigen Propagandablatt, dass in der Ausstellung der Krieger, die zur Zeit in London ist, sogar fünf echte Krieger dabei wären!

Anyway, die Armee, der Detailreichtum der Krieger und die Grösse der Grabstätte sind beeindruckend. Wenn nur die Taxifahrer in Xi'an nicht solche Abzocker wären!



Dienstag, 11. Dezember 2007

Was Neues wagen.

Wir haben es zum ersten Mal gewagt, für einen Inlandsflug auf das gewohnte Papierticket zu verzichten und statt dessen ein E-Ticket geordert. Die Bestellung verlief (fast) ohne Probleme, die Bestätigungs-E-Mail kam prompt, und es war sogar noch billiger (50元!!) als das Papierticket.

Dann hat die CAAC (ich erwähnte es mal, das ist die Chinesische Flugbehörde und wird übersetzt mit Chinese Airlines Always Cancelled) ihrem Namen alle Ehre gemacht und unseren Flug gestrichen. Unser online Agent hat uns aber angerufen und Alternativen vorgeschlagen. Das ist ja schon mal was. Also, die Umbuchung machen lassen, und um eine neue Bestätigungs-E-Mail gebeten. Die kam auch an, leider aber ohne die neue Flugnummer. Aber dafür eine SMS mit der Flugnummer! Ja, wir waren auch ein wenig verwirrt, aber ok, die wichtigste Info hatten wir ja.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der neue Flug mit einer anderen Fluggesellschaft sein sollte. Bei der letzten Umbuchung (da hatten wir noch ein Papierticket), konnten wir einfach zum Schalter der "neuen" Airline gehen, bei der wir (mehr oder weniger) problemlos einchecken konnten.

Mit dem Wissen im Hinterkopf sind wir nun also auch zum Schalter, haben unsere Pässe gezeigt und gesagt, welchen Flug wir eigentlich nehmen wollten. Da bekamen wir einen Schwall Chinesisch als Antwort, worin circa null uns bekannte Worte drin vor kamen. Dann kam aber eine Dame, die konnte etwas Englisch und meinte, "follow me". Wir wurden also zum Schalter der ursprünglichen Airline geführt, es gab ein wenig hin und her in Chinesisch --ich musste derweil ein paar Vordrängler von der Seite abblocken-- und nach etwas Warten, gab uns die Dame zwei Zettel, mit was handschriftlichem und einem roten Stempel drauf. Wir sollten nun wieder zum Check-in Schalter gehen. Es war wirklich nur zwei kleine Zettel, die Rückseite von einem alten Ausdruck, auf A6 Grösse gerissen!!!

Wir wissen nicht, was dieses Ding bewirkt hat, jedenfalls gab es nun unsere Bordkarten, und wir konnten das Gepäck aufgeben. Wie einfach das nun ging, hat uns selber überrascht.


Aber das Beste kommt ja noch!

Vor dem Boarden geht man noch durch den Sicherheitscheck, wo hier in China nochmal Pass, Boardkarte und Ticket überprüft werden. Ihr ahnt was kommt? Genau, die Gute am Security wollte unser Ticket sehen! Wir also in fliessendem Chinesisch "mei you" (haben wir nicht) geantwortet. Und sie immer nur "Ticket, Ticket" und wir immer weiter "Mei you Ticket, is E-Ticket, Mensch!"

Dann wurde einer der anderen Securities geholt, der dann zumindest ein "Please wait a moment" herausbrachte und mit den Boardkarten verschwand. Und wir warteten. Unser einziger Trost war, dass der Flieger kaum ohne uns starten würde, schliesslich waren unsere Koffer schon drin - obwohl ich mir da bei den Chinesen auch nicht mehr sooo sicher bin. Irgendwann kam der Mensch wieder, gab uns die Boardkarten wieder und sagt "Please wait a moment". OK. Aber worauf??

Die Antwort kam auf Stöckelschuhen angerannt: es war die Dame vom Schalter, wo wir die Zettel bekommen hatten. Die machte einfach zwei dicke fette rote Stempel auf die Boardkarten, und wir durften passieren!

Montag, 10. Dezember 2007

Suchbild

Gestern auf dem Flug von Shenzhen nach Chongqing. Auf dem Bild versteckt sich ein Laowei, also ein Nicht-Chinese. Wer findet ihn?

Donnerstag, 29. November 2007

Urlaubsplanung

Urlaubsplanung ist in China nicht ganz so einfach. Auch nicht für die Chinesen!

Wie die meisten wissen, ist der höchste Chinesische Feiertag das Chinesische Neujahr. Da sich das nach dem Mond richtet, ist das jedes Jahr an einem anderen Tag und nächstes Jahr halt am 7. Februar 2008. Soweit, so gut. Nun haben die Chinesen für gewöhnlich drei Tage frei, nämlich "ihren" ersten, zweiten und dritten Tag im neuen Jahr. Das sind die Tage, die man traditionell mit der Familie verbringt. Allerdings wird auch -wie bei uns an Silvester- in das neue Jahr hineingefeiert. Also werden die meisten Chinesen den 6. Februar damit verbringen, zu ihren Familien zu reisen. Aber jetzt kommt's:

Die Chinesische Regierung hat noch nicht festgelegt, wann die Feiertage zum Chinesischen Neujahr sein werden, wann die Leute "frei" bekommen.

Den Satz muss man erst mal wirken lassen, oder? Also Luft holen und nochmal lesen. Richtig erkannt: Es ist noch nicht festgelegt, welche Tage zum Chinese New Year frei sein werden! Das wird von der Regierung zentral für ganz China festgelegt.

Aber es sind ja auch noch gut zwei Monate bis dahin, wozu also die Eile!?

Mittwoch, 28. November 2007

KeLong PiJiu

Nachdem uns letztes Jahr schon ein Arbeitskollege zwei Flaschen Kölsch mitgebracht hat, und vor kurzen Jan und Kerstin gleich acht Flaschen, haben wohl auch die Chinesen gemerkt, dass hier ein Markt für Kölsch ist. Und was soll ich sagen, mit Freudentränen haben wir es diese Woche in der Metro gefunden, versteckt zwischen all den Pseudo-Bieren aus aller Welt, ein wunderbares Kleinod:

Vor lauter Aufregung hab ich sogar das Bild verwackelt. Oder waren es die Tränen? Die Chinesen haben uns "etwas" verwundert im Supermarkt angesehen. Aber vermutlich würde ein Exil-Chinese genauso reagieren, wenn es auf einmal Hühnerfüsse beim Aldi geben würde.

Bis jetzt gibt es das Kölner Gold nur als Pittermännchen. Macht also zwölf Kölsch pro Abend pro Nase - kann man ja nicht schal werden lassen, oder? Andererseits, zwölf Kölsch am Abend, dat is ja nur ein Bier auf 20 Minuten!

Und jetzt könnt Ihr Euch auch denken, was die Überschrift heute bedeutet:

KēLóng PíJiǔ 科隆啤酒
Köln Bier!

Dienstag, 27. November 2007

Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

Neulich bei Nina im Büro:

Kommt gerade der Herr X [Name von der Redaktion geändert.] zu mir und will Schoko schnorren. Da ziehe ich so gönnerhaft die Schublade von meinem Rollcontainer auf und wundere mich, warum da so viele Schnipsel rumliegen. Ich nehm die Packung Müsliriegel raus und muss feststellen, dass mindestens ein Riegel aufgerissen und zur Hälfte weggeknabbert ist. Außerdem alles voller kleiner schwarzer Dinger - das muss ne Maus gewesen sein! Ich hab dann meinen ganzen Container ausgeräumt und festgestellt, dass in der untersten Schublade, unter allen möglichen Papieren, eine fröhliche Ansammlung von schwarzen Kötteln, Müsliriegel- und Hustenbonbonpapierchen ist.

Herr X hat mich sofort geknipst, wie ich ziemlich angewidert geguckt habe, hat es aber vorgezogen, weder Schokolade von mir anzunehmen, noch mir bei der Beseitigung der Maushinterlassenschaften zu helfen. Jetzt bekomm ich gerade ein paar Pickelchen...

Aber die Maus hatte diese Stärkung auch nötig, denn im Büro herrschen trotz Heizung die gleichen Temperaturen wie draussen. (Letzte Woche also 14Grad.) Warum? Na, weil die Chinesen beheizte Büroräume nicht gewohnt sind und immer Frischluft haben wollen. Ergo werden alle Fenster aufgerissen. Das freut vor allem die Kraftwerksbetreiber!

Aber im Ernst, viele Büros und Schulen sind im Winter nicht geheizt, vor allem in Südchina. (Der Yangtze bildet da die Grenze zwischen Nord und Süd.) Deswegen sind es die Chinesen gewohnt, immer mit dicken Klamotten zur Arbeit zu kommen. Nur die Langnase versteht das System mal wieder nicht!

Samstag, 17. November 2007

Einkaufen

Einkaufen in Chongqing kann gefährlich sein, mitunter sogar tödlich.

Einer der Carrefour Supermärkte (Keine Sorge, da kaufen wir nicht ein.) hatte gross angekündigt, dass er 5 Liter Kochöl um ca 10元 (also 1€) reduziert verkaufen würde, allerdings nur ein gewisse Anzahl Kanister. Daraufhin haben die Leute ab vier Uhr morgens (yes, oh-fourhundred in the morning) Schlange gestanden. Als dann die Türen geöffnet wurden, kam es zum Massenansturm mit der Folge, dass drei Leute zu Tode gequetscht wurden und etliche so schwer verletzt wurden, so dass sie in Krankenhäusern behandelt werden mussten.

Der Supermarkt ist bis auf weiteres geschlossen.

Erschreckend ist vor allem, dass der Preis gar nicht deutlich unter dem Preis in anderen Supermärkten war, sondern mit großem Tam-Tam das Superangebot beworben wurde.

Hier der Bericht auf China News in Englisch.
Oder sucht einfach mal in den üblichen Suchmaschinen nach "stampede" und "chongqing". Komischerweise sind die meisten Suchergebnisse hier in China geblockt!

Dienstag, 6. November 2007

Abzocke

Heute muss ich mir mal etwas Frust von der Seele schreiben. Und zwar geht es um die lieben Taxifahrer. Da gibt es etliche, die ihren Berufsstand ganz schön in Miskredit bringen (aber das ist bei uns ja auch so). Bis gestern dachte ich ja noch, dass wir alle möglichen Abzockversuche erlebt hätten und in der Lage wären, darauf zu achten. Weit gefehlt.

Wir sind je gewappnet und haben fast immer eine Karte mit der chinesischen Anschrift dabei. Erschreckend nur, wieviele Taxifahrer das nicht lesen können und erst mal Ihre Brille aus dem Handschuhfach kramen. Auch regen wir uns nicht mehr über Nachtblinde und Kurzsichtige auf. Und das Scheinwerfer auch nachts reiner Zierrat sind, ist uns ja auch klar geworden.

Aber der Reihe nach:
Eine beliebte Methode ist, einen Festpreis auszumachen. Der klingt für die Laowei meist spottbillig, liegt dann aber oft das zwei- oder dreifache über dem Preis, den man mit dem Taxameter bekommen hätte.

Also, haben gelernt: Immer nach "Meter" fragen!

Nun gibt es aber am Flughafen Kollegen, die einen in der Eingangshalle abfangen. Wir schon abgewunken und "Only Meter" gesagt! Das hat gesessen! Denkste: Die Antwort, "OK, Meter!" OK, dachten wir auch, sind also mit. Komisch war schon, dass das Taxi im Parkhaus stand; aber es hatte in der Tat eine Uhr. Ich hab ja das Gefühl, dass der Typ mit uns Zick-Zack gefahren ist und uns unterwegs auch noch einen Abendessen andrehen wollte. (Nina hat ihn dann so zusammen gestaucht, dass er sich nicht mehr getraut hat, an's Handy zu gehen.) Jedenfalls sind wir dann wieder mit weit über dem dreifachen Preis im Hotel angekommen.

Also, haben gelernt: Nur Taxis an den offiziellen Taxiständen nehmen.

Damit sind wir dann auch ein halbes Jahr gut gefahren; hin und wieder mit der Schwierigkeit, dass die Hotels unbekannt waren, oder die Visitenkarte nicht gelesen werden konnte.

Neulich, als wir von einem Trip nach Hause zurückkamen, wollte uns sogar in CQ ein Taxifahrer für einen Utopiepreis in Hotel fahren - erst als wir drohten auszusteigen, hat er dann das Taximeter eingeschaltet.

Und dann Xi'an: Wir schön ein Taxi am offiziellen Taxistand genommen. Erst telefonierte der Typ die ganze Zeit und war bei 40km/h schon im fünften Gang. Kurz bevor ich eingreifen wollte, hat er dann aber das Handy beiseite gelegt und auch das Gaspedal gefunden. Aber irgendwie kam mir auch hier der Preis etwas hoch vor und in der Tat: statt 2,40元 hat die Socke 3,60元 pro km berechnet. Das ist zwar ein "Kleckerbetrag" aber immerhin 50% über dem offiziellen Preis. Und mich ärgert einfach die Unverschämtheit, mit der Ausländer hier abgezockt werden.

Also, haben gelernt: Drauf achten, dass das Taxameter richtig eingestellt ist!

Und dann gibt es noch die Taxifahrer, mit denen man einen Festpreis vereinbart, die dann aber umständlich und langsam über Landstrassen fahren, damit sie die Maut für den Expressway sparen!

So, danke für's Zuhören, jetzt geht's mir wieder besser.

Samstag, 3. November 2007

noch mehr Lebensweisheiten

(Fast) Ohne weiteren Kommentar:




Aber was ist bitte das Lavatorial Project? Vielleicht etwa das Megaklohaus aus dem letzten Beitrag??

Und das folgende Schild würden wir uns an mehr Straßen wünschen.

Freitag, 2. November 2007

Toiletten

Wir hatten ja schon MFD- und 4 Sterne-Klos gesehen, aber die eigentliche Frage, die sich ein Westler hier stellt, wird nur durch folgende Logos wirklich beantwortet:


Genau! Hocken oder Stehen, das ist hier die Frage. So gesehen in diesem Klohaus in CQ in der Foreigner's Street. (Dazu mehr in einem eigenen Eintrag.)


Diese Sphinx rühmt sich das grösste Klohaus der Welt mit 1000 oder mehr Urinalen zu sein und steht angeblich auch im Guiness Buch der Rekorde. (Kann das mal einer nachsehen?) Wir sind nicht näher rangegangen, und es gibt (zumindest von mir) keine Bilder aus dem Inneren!

Dafür gibt es aber noch folgende formschöne Urinale; Privatsphäre garantiert, haha:


Dienstag, 30. Oktober 2007

Apropos Bier

Das ist letzte Woche hier eingetroffen!! Eine fehlt, die war lecker. Und eine andere hat den Transport leider nicht überlebt.


Auf diesem Wege viele Grüsse an Jan und Kerstin und noch viel spass in China.

Bavarian Beer Fest

Ich muss direkt mit einem Dementi anfangen: Nein, es liegt nicht an den Nachwirkungen des besagten Bierfests, dass ich so lange nichts geschrieben habe; sondern ich war mit meiner kleinen Reisegruppe in China unterwegs!

Jetzt, aber zum Bierfest. Da wurde hier gross Werbung gemacht, es würde auch hier ein Oktoberfest geben, mit Liveband und so weiter.


Wir also hin! Das Ganze fand am Südufer des Yangtze statt mit schönem Blick auf die beleuchtete Skyline CQs. Und es war brechend voll!


Und in der Tat empfingen uns sofort Bajuwarische Töne, dazu gab es ein Buffet, Salzbrezeln und lauwarmes Bier aus dem Pitcher. Natürlich gab es eines der hiesigen Biere, das Chongqing Premium, was bei richtiger Temperatur eigentlich gut schmeckt.


Und da sassen dann jede Menge Chinesen und eine Hand voll Westler auf langen Bänken und gröhlten in regelmässigen Abständen "Ein Prosit der Gemütlichkeit". Das Bier-Werfen, was wir ja noch vom letzten Jahr kannten, wurde hier rigoros unterbunden. Da hat der Bandleader keinen Spass verstanden und die Sicherheitsleute griffen sofort ein.



Natürlich durfte die obligatorische Polonese nicht fehlen.


Musikalisch war unser persönlicher Höhepunkt das "Viva Colonia". Kein Scherz. Wie gut das auf ein Bayerisches Oktoberfest passt, wissen wir zwar nicht, fanden es aber gut! Vielleicht bekommen wir ja doch noch einen Rosenmontagszug hier hin!?

Einige Chinesen hat es dann auch gut dahingerafft. Einer hat dann, ob der Hitze, sein Hemd ausgezogen (ist ja eine bekannte Methode zum Abkühlen). Aber auch hier griffen die Sicherheitsleute ein, und er hat -mehr oder weniger erfolgreich- das Hemd wieder anziehen müssen!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Alt und Neu

Einige verfolgen ja vielleicht auch meine Bilder, die ich in der Fotocommunity einstelle. Dort gab es zuletzt drei "Abrissbilder". Beim Kramen in meinen alten Aufnahmen, hab ich zu einigen tatsächlich auch die "vorher" Bilder gefunden. Here we go...

Bei unserem Vorabtrip im April 2006 sah eine Kreuzung in Jiefangbei (das ist die Innenstadt) noch so aus.

Und so aus der Seitenstrasse heraus. Im Wesentlichen hat sich daran -bis auf die wechselnden Werbeplakate- nichts geändert.


Bis im August 2007 dann auf einmal alle Plakate verschwunden waren und mittlerweile sogar die Fenster rausgenommen wurden. Die Geschäfte im Erdgeschoss waren aber z.T. noch geöffnet.


Das hier ist eine alte Rückansicht des Komplexes.

Das runde Gebäude oben rechts am Rand, ist das mit der Geschäftseröffnung!


Dienstag, 9. Oktober 2007

Schilder - mal wieder

Erst ein Schmankerl aus Peking:

Angeblich soll es sogar eine 5-star rated toilet geben, die haben wir aber noch nicht entdeckt. Und wir wissen auch nicht, ob es sich um 4 Sterne nach westlichem oder chinesischem Standard handelt.

Folgendes sieht man, wenn man das Museum der Terracotta Krieger in Xi'an verlässt:

Im wesentlichen soll das die Touris nur dazu bringen, an den ganzen Souvenirläden vorbei zu gehen, statt den schönen ruhigen Weg durch den Park zurück zum Parkplatz zu nehmen.


Klarer und unmissverständlicher dagegen die Ansage beim Verlassen der Verbotenen Stadt in Peking:

Quittungen, Teil 2

Manchmal bekommt man nicht die lustigen Rubbelquittungen, sondern diese kleinen Zettel hier als Beleg:


Die sind gestückelt in 1, 2, 3, 5 und 10 Yuan, und man bekommt sie meist an Parkplätzen. Auch hier ist wieder der rote, ovale Stempel das wichtigste. Und der Wert ist auch aufgedruckt, hat uns aber eine Weile gekostet, bis wir's raus hatten. 元, yuan, ist ja das Zeichen für die Währung. Und die Zahlzeichen im Chinesischen sind eigentlich
一二三四五六七八九十
für die Zahlen von 1 bis 10. Wie man sieht sind 1,2 und 3 noch schön einfach!

Erinnert Ihr Euch noch an Schecks? Da musste man doch den Wert in Worten ausschreiben, wenn man einen Scheck ausstellen wollte. Also Zehn DM statt 10DM schreiben. (Ja, so lange ist das schon her.)

Nun die Chinesen haben sowas ähnliches: es gibt für jedes Zahlzeichen ein komplizierteres, schwerer zu manipulierendes Zeichen. Und zwar diese hier, wieder für die Zahlen 1 bis 10:
壹贰叁肆伍陆柒捌玖拾
Wenigstens die fünf kann man direkt erkennen. Und so ähnlich geht das dann auch mit den Zeichen für Hundert (百 bzw. 佰), Tausend (千 bzw. 仟) usw. weiter.


Noch ein Nachtrag zum anderen Fapiao-Beitrag: In der Tat ist das linke Rubbelfeld um die Echtheit des Tickets, der Rechnung zu überprüfen.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Beton

Ich hab ja schon den Kreisel auf Stelzen unserer neuen Brücke gezeigt. Und einigen kennen vielleicht auch den Kehrviadukt bei Bormio der Rhätischen Bahn, wo mit einem kreisrunden Viadukt die Bahn einfach Höhe gewinnt bzw. verliert. Je nachdem, von wo man kommt! Und auf Mallorca gibt es auch so eine Strasse an der Nordküste.

Und nun haben wir das hier in CQ entdeckt: satte 720 Grad, zweimal im Kreis und das ganze auch noch komplett vierspurig. Mitten in der Stadt!


Macht Spass! Besser als Achterbahn! Jetzt einen schönen Hecktriebler, dum di dum...


Wo Sie g'rad sagen Brücke: Die Brücke mit dem Kreisel ist nun komplett verkleidet, geteert und gefedert. Quatsch, ich meine, die Verkehrszeichen stehen auch schon. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie freigegeben wird. Dann folgt der Fahrbericht über den Kreisel in luftiger Höhe.


Auf dem unteren Bild sieht man mal einen kleinen Ausschnitt der Rampen am Nordufer. Selbst in dem Dunst kann man schon fünf Ebenen ausmachen!

Die beiden letzten Bilder sind übrigens am selben Tag entstanden mit nicht mal 2 Stunden dazwischen. Da sieht man den krassen Unterschied, ob man mit oder gegen die Sonne fotografiert. Das Licht wird im Dunst so stark gestreut, dass man gegen die Sonne wie gegen eine weisse Wand oder besser durch eine Nebelwand fotografiert. Das führt (fast) alles über Beleuchtung und Licht gelernte ad absurdum, weil Gegenlichtaufnahmen immer so aussehen!

Ach ja, wenn mir jetzt einer mit "nimm doch einen Polfilter" kommt, der ist eingeladen, her zu kommen, und das selber auszuprobieren. Ein Polfilter bringt bei dem Smog hier nämlich nix. Gar nix! Kostet nur eine Blende und sieht genauso aus!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Fapiao

So heissen hier in China die offiziellen Quittungen, die man in Geschäften, Restaurants usw. bekommt. Wichtig ist dabei der ovale Stempel, der das ganze erst rechtlich, finanzamtlich oder wie-auch-immer-lich gültig macht.



Wie man sieht, haben diese Quittungen einen festen Wert aufgedruckt (hier 10RMB) und man bekommt entsprechend dem ausgegebenen Betrag einen kleinen Stapel dieser Quittungen.

Aber jetzt kommt das Spannende: Rechts unten kann man ein Rubbelfeld sehen, das wir hier schon freigerubbelt haben. Dort kann ein Wert stehen (angeblich zwischen 5 und 500RMB) und man kann sich sofort an Ort und Stelle diesen Betrag bar auszahlen lassen. Logisch, dass das z.B. nach einem Essen mit Freunden ein grosser Spass ist, zu sehen, ob man was gewonnen hat. Wir haben in unserer Zeit hier in China schon sage und schreibe 5RMB (in Worten Fünf Yuan, in Chinesisch 五元) gewonnen. Auf obiger Fapiao sieht man die Zeichen für Danke, 谢谢 (xie xie) - das ist immer der Indikator für eine Niete!

Montag, 1. Oktober 2007

Die Preisverleihung

Mit etwas Verspätung nun der Bericht über die Preisverleihung. Kurz gesagt, es war sehr spassig.

Ich hatte Vatern als Fotograf und Alice, unsere Chinesischlehrerin, als Kulturvermittlerin mitgenommen. Das ganze fand in einem Saal eines Chinesischen Hotels statt, und an den Wänden waren grosse Collagen der Siegerfotos aufgestellt. Dazu lief über einen Beamer eine Präsentation der Bilder.





Dann wurden Reden gehalten. Auf Chinesisch natürlich, sodass die jeweils nochmal übersetzt wurden. Es gab einen Zeremonienmeister, der alle Leute ankündigte. Ich weiss schon gar nicht mehr, wer da alles eine Rede gehalten hat. Aber Alice sagte, dass da immer eine gewisse Hierarchie eingehalten werden muss, und man ja niemanden auslassen darf.

Wir erfuhren, dass 29 Leute aus 13 Ländern teilgenommen hatten, und insgesamt über 400 Bilder eingereicht wurden.

Dann wurden erst alle Preisträger vorgelesen, und anschliessend nach den einzelnen Kategorien auf die Bühne gebeten. Da wurden dann Urkunden verteilt. Für die ersten Plätze wurden die Leute dann nochmal einzeln aufgerufen und geehrt.

Dann wurden noch ein paar Reden gehalten, u. a. vom Britischen Generalkonsul aus Chongqing (siehe Bild, der seine Rede in Chinesisch hielt), und ein paar der Preisträger mussten auch ran. Davor konnte ich mich zum Glück erfolgreich drücken.


Das obligatorische Gruppenbild durfte auch nicht fehlen, und ich glaube ich habe noch nie so viele Kameras (und rote Ringe!) von vorne gesehen.



Die Presse war auch da und hat fleissig Notizen gemacht, und sogar CQTV, das hiesige Fernsehen, war anwesend. Tags drauf war das besagte Gruppenbild auch in der Presse zu finden.

Dann gab es noch ein paar Abschlussreden, und endlich war Zeit für ein wenig Smalltalk. Das lustige war, dass ich von den anwesenden Expats gerade mal drei kannte. Also wurden fleissig Visitenkarten ausgetauscht.

Die Leute vom CQTV wollten dann auch noch Interviews machen, fanden aber die "Location" ungeeignet. Also sollten alle noch in einen anderen Stadtteil gefahren werden, damit die Aufnahmen in einer kleinen Parkanlage gemacht werden können. Leider war das ganze gar nicht organisiert, und so waren natürlich nicht genug Wagen da, die uns alle hätten fahren können. Dazu kann auch noch, dass es gerade 4Uhr war - das ist genau die Zeit, wo die Taxifahrer Schichtwechsel machen und partout keinen mehr fahren wollen. Also mussten wir nochmal 20min warten, bis wir endlich ein freies Taxi fanden. Der Taxifahrer gurkte dann gemütlich in das andere Viertel (sogar ich kenn hier schon bessere Schleichwege!). Und dort wurden wir dann tatsächlich alle noch vor laufender Kamera interviewt.


An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an Alice (unsere Chinesischlehrerin) für's Übersetzen und die kulturellen Erklärungen. Und natürlich an den Starfotograf, der alle Bilder des heutigen Eintrages gemacht hat, meinen Dad, der dafür sogar die Yangtze-Kreuzfahrt hat sausen lassen. 谢谢你 (xiexie ni), wie der Chinese sagt.