Samstag, 5. Mai 2007

Highway to Hell

oder: Das Abenteuer in China Auto zu fahren!

Da wir mit unserer kleinen Reisegruppe in den letzten paar Tagen etwa 2000km durch China (selber) gefahren sind, hier nur eine einfache Auflistung, was alles passiert ist. Frei nach dem Motto: Don't assume anything, everything is possible.

-Fussgänger auf der Autobahn. Daran hat man sich zwar eigentlich gewöhnt, aber in Tunnel ohne Randstreifen oder nachts mit dunklen Klamotten doch immer wieder für eine Überraschung gut.

-Schlaglöcher. Selbst auf der Autobahn ist man davor nicht sicher und es hat ein paar Mal einen ordentlichen Schlag gegeben. Und die Landstrassen sind z.T. aus Betonplatten erstellt, die natürlich nicht versiegelt wurden. Somit wird der Untergrund durch den Regen langsam ausgehöhlt, und die überladenen Laster tun das Übrige. Das ergibt dann Streckenabschnitte, wo selbst ein Geländewagen Slalom fahren muss. Alternativ fehlen auch gerne schon mal Gullideckel.

-Speedbumps. Werden gerne einfach auf die Landstrasse gepflastert, vor allem vor übersichtlichen, lang gezogenene Kurven und dann asphaltfarben angestrichen!

-Apropos Kurven: überholt wird grundsätzlich nur dann, wenn die Strecke nicht einsehbar ist (Kurve, Kuppe, Nebel, Dieselqualm) oder wenn der Gegenverkehr bereits deutlich zu erkennen ist (wenn man also das Kennzeichen lesen kann!).

-Hindernisse in Tunnel: Gerne wird ja schon mal Ladung verloren, aber anscheinend ausschliesslich in unbeleuchteten und Diesel-verqualmten Tunnel.

-Nachts fährt man gerne ohne Licht; natürlich auch auf der Autobahn. Dafür fährt der Rest dann mit Fernlicht.

-Oder man fährt mit Licht und macht es aus, wenn man in den unbeleuchteten Tunnel hineinfährt. Kein Scherz, haben wir gesehen.

-Wir haben ja schon mal erzählt, dass bei einem Unfall alle beteiligten Fahrzeuge an Ort und Stelle stehen bleiben, auch wenn dadurch die komplette Strasse versperrt wird. Natürlich fahren aber alle anderen (unter lautem Hupen natürlich) so dicht an die Unfallstelle heran, dass die Beteiligten später selbst bei bestem Willem nicht mehr so einfach weg kommen.

-Kurven fahren scheint für Chinesen ein Problem zu sein. Ich weiss nicht, ob es schlechtes Karma gibt, aber vor jeder, wirklich jeder Kurve wird gebremst. Immer. Auch wenn sie noch so übersichtlich ist, und die Geschwindigkeit mehr als ok für diesen Radius ist, es wird gebremst. Immer. Wirklich. Wenigstens in der Beziehung ist das Fahrverhalten berechenbar.

-Vor allem in der Stadt muss man immer damit rechnen, dass die eigene Spur vom Gegenverkehr in Beschlag genommen wird. Ausnahmen gibt es nur -naja fast nur-, wenn die Spuren durch Beton oder Zäune physikalisch getrennt werden. Das hilft meistens! Hin und wieder werden allerdings auch beide Spuren in beiden Richtungen benutzt.


Das ist ja das totale Chaos, werdet Ihr sagen. Aber es gibt ein paar einfache Regeln, die immer funktionieren:
  • Wer hupt, hat Recht.
  • Wer länger hupt, hat mehr Recht.
  • Wer die Nase (den Kühlergrill) vorne hat, hat sowieso gewonnen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

HAllo Michael,

ja, da kommt das Chinafeeling wieder hoch und keiner hat's geglaubt...

Gruß Gudi