Mittwoch, 3. Januar 2007

Old habits die hard. --- Wirklich?

Beim letzten Stammtisch haben wir diskutiert, welche Gewohnheiten von zuhause man mehr oder weniger schnell aufgegeben und durch etwas typisch Chinesisches ersetzt hat. Wir nennen es einfach mal

Woran man merkt, daß man schon lange in China ist.

-Man kann zielsicher und geräuschvoll in den nächsten Mülleimer oder Kanal spucken.
-Man kauft sich für den Winter einen dicken Schlafanzug - um damit Samstags einkaufen zu gehen.
-(für die Autofahrer) Man schaut beim Rechtsabbiegen gar nicht mehr nach links und nimmt weder Hupe noch Lichthupe des nahenden Busses oder 20Tonners war. Man wundert sich nur, warum allen Mitfahrern der Atem stockt.
-Man fährt auch um 23:00 Uhr noch ohne Licht und beschwert sich über die Deppen, die man im Dunkeln nicht erkennt.
-Wenn sich die Aufzugstür öffnet, ist man selber drin, bevor der Erste den Aufzug verlassen hat.
-Allgemein ist man im Gedränge oder in Schlangen nicht mehr der Letzte!
-Man beantwortet einen Telefonanruf mit einem lauten WEI, so laut, daß der Anrufer gar kein Telefon mehr braucht.
-Wenn jemand Laowei ruft, dreht man sich um und guckt, wo denn die Langnase ist.
-Wenn man eine Langnase sieht, ruft man selber Laowei!
-Man findet, daß alle Langnasen gleich aussehen.

Und das sicherste Zeichen, daß man zu viel Chinesisches übernommen hat:
-Wenn die Fußabdrücke auf der Klobrille die eigenen sind!

Viele Grüße an die deutsche Enklave in Chongqing.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr beiden,

frohes neues Jahr erstmal!

Genau zu diesem Thema hatte ich mich beim letzten schmökern in eurem Blog gefragt, wie das eigentlich so sein muß, wenn man sich allmählich in CG eingelebt hat.

Ich meinte schon unterschwellig in euren Berichten gewisse Abstumpfungseffekte gegenüber den Eigenarten der Chinesen wahrgenommen zu haben. Schön, daß ihr das Thema auch mal direkt aufgreift (c:

Viele Grüße aus Unkel am Rhein

Anonym hat gesagt…

Katrin ist ja mittlerweile wieder hier zu Hause und bastelt fleißig an ihrem Fotobuch. Da ist mir mal wieder was eingefallen. Der alte Klassiker: Woran erkennt man, daß ein Chinese auf einer westlichen Toilette war? - Richtig, an den.... seht selbst:
http://katrin.infar.be/index.php?entry=entry061209-125815

FröKo hat gesagt…

Danke für die Grüße.

Je, ein gewisser "Gewöhnungseffekt" ist nicht zu verleugnen. Zum Beispiel auch der Lärm: als wir mit Ninas Vater an Heiligabend eine Runde um den Block gedreht haben (und wir dachten, ist schon ruhig an einem Sonntag), meinte er: "Ist aber schon laut hier." Das ist für uns schon nur noch Hintergrundrauschen.

Grüße aus Hainan, Michael & Nina