Dienstag, 30. Oktober 2007

Apropos Bier

Das ist letzte Woche hier eingetroffen!! Eine fehlt, die war lecker. Und eine andere hat den Transport leider nicht überlebt.


Auf diesem Wege viele Grüsse an Jan und Kerstin und noch viel spass in China.

Bavarian Beer Fest

Ich muss direkt mit einem Dementi anfangen: Nein, es liegt nicht an den Nachwirkungen des besagten Bierfests, dass ich so lange nichts geschrieben habe; sondern ich war mit meiner kleinen Reisegruppe in China unterwegs!

Jetzt, aber zum Bierfest. Da wurde hier gross Werbung gemacht, es würde auch hier ein Oktoberfest geben, mit Liveband und so weiter.


Wir also hin! Das Ganze fand am Südufer des Yangtze statt mit schönem Blick auf die beleuchtete Skyline CQs. Und es war brechend voll!


Und in der Tat empfingen uns sofort Bajuwarische Töne, dazu gab es ein Buffet, Salzbrezeln und lauwarmes Bier aus dem Pitcher. Natürlich gab es eines der hiesigen Biere, das Chongqing Premium, was bei richtiger Temperatur eigentlich gut schmeckt.


Und da sassen dann jede Menge Chinesen und eine Hand voll Westler auf langen Bänken und gröhlten in regelmässigen Abständen "Ein Prosit der Gemütlichkeit". Das Bier-Werfen, was wir ja noch vom letzten Jahr kannten, wurde hier rigoros unterbunden. Da hat der Bandleader keinen Spass verstanden und die Sicherheitsleute griffen sofort ein.



Natürlich durfte die obligatorische Polonese nicht fehlen.


Musikalisch war unser persönlicher Höhepunkt das "Viva Colonia". Kein Scherz. Wie gut das auf ein Bayerisches Oktoberfest passt, wissen wir zwar nicht, fanden es aber gut! Vielleicht bekommen wir ja doch noch einen Rosenmontagszug hier hin!?

Einige Chinesen hat es dann auch gut dahingerafft. Einer hat dann, ob der Hitze, sein Hemd ausgezogen (ist ja eine bekannte Methode zum Abkühlen). Aber auch hier griffen die Sicherheitsleute ein, und er hat -mehr oder weniger erfolgreich- das Hemd wieder anziehen müssen!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Alt und Neu

Einige verfolgen ja vielleicht auch meine Bilder, die ich in der Fotocommunity einstelle. Dort gab es zuletzt drei "Abrissbilder". Beim Kramen in meinen alten Aufnahmen, hab ich zu einigen tatsächlich auch die "vorher" Bilder gefunden. Here we go...

Bei unserem Vorabtrip im April 2006 sah eine Kreuzung in Jiefangbei (das ist die Innenstadt) noch so aus.

Und so aus der Seitenstrasse heraus. Im Wesentlichen hat sich daran -bis auf die wechselnden Werbeplakate- nichts geändert.


Bis im August 2007 dann auf einmal alle Plakate verschwunden waren und mittlerweile sogar die Fenster rausgenommen wurden. Die Geschäfte im Erdgeschoss waren aber z.T. noch geöffnet.


Das hier ist eine alte Rückansicht des Komplexes.

Das runde Gebäude oben rechts am Rand, ist das mit der Geschäftseröffnung!


Dienstag, 9. Oktober 2007

Schilder - mal wieder

Erst ein Schmankerl aus Peking:

Angeblich soll es sogar eine 5-star rated toilet geben, die haben wir aber noch nicht entdeckt. Und wir wissen auch nicht, ob es sich um 4 Sterne nach westlichem oder chinesischem Standard handelt.

Folgendes sieht man, wenn man das Museum der Terracotta Krieger in Xi'an verlässt:

Im wesentlichen soll das die Touris nur dazu bringen, an den ganzen Souvenirläden vorbei zu gehen, statt den schönen ruhigen Weg durch den Park zurück zum Parkplatz zu nehmen.


Klarer und unmissverständlicher dagegen die Ansage beim Verlassen der Verbotenen Stadt in Peking:

Quittungen, Teil 2

Manchmal bekommt man nicht die lustigen Rubbelquittungen, sondern diese kleinen Zettel hier als Beleg:


Die sind gestückelt in 1, 2, 3, 5 und 10 Yuan, und man bekommt sie meist an Parkplätzen. Auch hier ist wieder der rote, ovale Stempel das wichtigste. Und der Wert ist auch aufgedruckt, hat uns aber eine Weile gekostet, bis wir's raus hatten. 元, yuan, ist ja das Zeichen für die Währung. Und die Zahlzeichen im Chinesischen sind eigentlich
一二三四五六七八九十
für die Zahlen von 1 bis 10. Wie man sieht sind 1,2 und 3 noch schön einfach!

Erinnert Ihr Euch noch an Schecks? Da musste man doch den Wert in Worten ausschreiben, wenn man einen Scheck ausstellen wollte. Also Zehn DM statt 10DM schreiben. (Ja, so lange ist das schon her.)

Nun die Chinesen haben sowas ähnliches: es gibt für jedes Zahlzeichen ein komplizierteres, schwerer zu manipulierendes Zeichen. Und zwar diese hier, wieder für die Zahlen 1 bis 10:
壹贰叁肆伍陆柒捌玖拾
Wenigstens die fünf kann man direkt erkennen. Und so ähnlich geht das dann auch mit den Zeichen für Hundert (百 bzw. 佰), Tausend (千 bzw. 仟) usw. weiter.


Noch ein Nachtrag zum anderen Fapiao-Beitrag: In der Tat ist das linke Rubbelfeld um die Echtheit des Tickets, der Rechnung zu überprüfen.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Beton

Ich hab ja schon den Kreisel auf Stelzen unserer neuen Brücke gezeigt. Und einigen kennen vielleicht auch den Kehrviadukt bei Bormio der Rhätischen Bahn, wo mit einem kreisrunden Viadukt die Bahn einfach Höhe gewinnt bzw. verliert. Je nachdem, von wo man kommt! Und auf Mallorca gibt es auch so eine Strasse an der Nordküste.

Und nun haben wir das hier in CQ entdeckt: satte 720 Grad, zweimal im Kreis und das ganze auch noch komplett vierspurig. Mitten in der Stadt!


Macht Spass! Besser als Achterbahn! Jetzt einen schönen Hecktriebler, dum di dum...


Wo Sie g'rad sagen Brücke: Die Brücke mit dem Kreisel ist nun komplett verkleidet, geteert und gefedert. Quatsch, ich meine, die Verkehrszeichen stehen auch schon. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie freigegeben wird. Dann folgt der Fahrbericht über den Kreisel in luftiger Höhe.


Auf dem unteren Bild sieht man mal einen kleinen Ausschnitt der Rampen am Nordufer. Selbst in dem Dunst kann man schon fünf Ebenen ausmachen!

Die beiden letzten Bilder sind übrigens am selben Tag entstanden mit nicht mal 2 Stunden dazwischen. Da sieht man den krassen Unterschied, ob man mit oder gegen die Sonne fotografiert. Das Licht wird im Dunst so stark gestreut, dass man gegen die Sonne wie gegen eine weisse Wand oder besser durch eine Nebelwand fotografiert. Das führt (fast) alles über Beleuchtung und Licht gelernte ad absurdum, weil Gegenlichtaufnahmen immer so aussehen!

Ach ja, wenn mir jetzt einer mit "nimm doch einen Polfilter" kommt, der ist eingeladen, her zu kommen, und das selber auszuprobieren. Ein Polfilter bringt bei dem Smog hier nämlich nix. Gar nix! Kostet nur eine Blende und sieht genauso aus!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Fapiao

So heissen hier in China die offiziellen Quittungen, die man in Geschäften, Restaurants usw. bekommt. Wichtig ist dabei der ovale Stempel, der das ganze erst rechtlich, finanzamtlich oder wie-auch-immer-lich gültig macht.



Wie man sieht, haben diese Quittungen einen festen Wert aufgedruckt (hier 10RMB) und man bekommt entsprechend dem ausgegebenen Betrag einen kleinen Stapel dieser Quittungen.

Aber jetzt kommt das Spannende: Rechts unten kann man ein Rubbelfeld sehen, das wir hier schon freigerubbelt haben. Dort kann ein Wert stehen (angeblich zwischen 5 und 500RMB) und man kann sich sofort an Ort und Stelle diesen Betrag bar auszahlen lassen. Logisch, dass das z.B. nach einem Essen mit Freunden ein grosser Spass ist, zu sehen, ob man was gewonnen hat. Wir haben in unserer Zeit hier in China schon sage und schreibe 5RMB (in Worten Fünf Yuan, in Chinesisch 五元) gewonnen. Auf obiger Fapiao sieht man die Zeichen für Danke, 谢谢 (xie xie) - das ist immer der Indikator für eine Niete!

Montag, 1. Oktober 2007

Die Preisverleihung

Mit etwas Verspätung nun der Bericht über die Preisverleihung. Kurz gesagt, es war sehr spassig.

Ich hatte Vatern als Fotograf und Alice, unsere Chinesischlehrerin, als Kulturvermittlerin mitgenommen. Das ganze fand in einem Saal eines Chinesischen Hotels statt, und an den Wänden waren grosse Collagen der Siegerfotos aufgestellt. Dazu lief über einen Beamer eine Präsentation der Bilder.





Dann wurden Reden gehalten. Auf Chinesisch natürlich, sodass die jeweils nochmal übersetzt wurden. Es gab einen Zeremonienmeister, der alle Leute ankündigte. Ich weiss schon gar nicht mehr, wer da alles eine Rede gehalten hat. Aber Alice sagte, dass da immer eine gewisse Hierarchie eingehalten werden muss, und man ja niemanden auslassen darf.

Wir erfuhren, dass 29 Leute aus 13 Ländern teilgenommen hatten, und insgesamt über 400 Bilder eingereicht wurden.

Dann wurden erst alle Preisträger vorgelesen, und anschliessend nach den einzelnen Kategorien auf die Bühne gebeten. Da wurden dann Urkunden verteilt. Für die ersten Plätze wurden die Leute dann nochmal einzeln aufgerufen und geehrt.

Dann wurden noch ein paar Reden gehalten, u. a. vom Britischen Generalkonsul aus Chongqing (siehe Bild, der seine Rede in Chinesisch hielt), und ein paar der Preisträger mussten auch ran. Davor konnte ich mich zum Glück erfolgreich drücken.


Das obligatorische Gruppenbild durfte auch nicht fehlen, und ich glaube ich habe noch nie so viele Kameras (und rote Ringe!) von vorne gesehen.



Die Presse war auch da und hat fleissig Notizen gemacht, und sogar CQTV, das hiesige Fernsehen, war anwesend. Tags drauf war das besagte Gruppenbild auch in der Presse zu finden.

Dann gab es noch ein paar Abschlussreden, und endlich war Zeit für ein wenig Smalltalk. Das lustige war, dass ich von den anwesenden Expats gerade mal drei kannte. Also wurden fleissig Visitenkarten ausgetauscht.

Die Leute vom CQTV wollten dann auch noch Interviews machen, fanden aber die "Location" ungeeignet. Also sollten alle noch in einen anderen Stadtteil gefahren werden, damit die Aufnahmen in einer kleinen Parkanlage gemacht werden können. Leider war das ganze gar nicht organisiert, und so waren natürlich nicht genug Wagen da, die uns alle hätten fahren können. Dazu kann auch noch, dass es gerade 4Uhr war - das ist genau die Zeit, wo die Taxifahrer Schichtwechsel machen und partout keinen mehr fahren wollen. Also mussten wir nochmal 20min warten, bis wir endlich ein freies Taxi fanden. Der Taxifahrer gurkte dann gemütlich in das andere Viertel (sogar ich kenn hier schon bessere Schleichwege!). Und dort wurden wir dann tatsächlich alle noch vor laufender Kamera interviewt.


An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an Alice (unsere Chinesischlehrerin) für's Übersetzen und die kulturellen Erklärungen. Und natürlich an den Starfotograf, der alle Bilder des heutigen Eintrages gemacht hat, meinen Dad, der dafür sogar die Yangtze-Kreuzfahrt hat sausen lassen. 谢谢你 (xiexie ni), wie der Chinese sagt.