Dienstag, 6. November 2007

Abzocke

Heute muss ich mir mal etwas Frust von der Seele schreiben. Und zwar geht es um die lieben Taxifahrer. Da gibt es etliche, die ihren Berufsstand ganz schön in Miskredit bringen (aber das ist bei uns ja auch so). Bis gestern dachte ich ja noch, dass wir alle möglichen Abzockversuche erlebt hätten und in der Lage wären, darauf zu achten. Weit gefehlt.

Wir sind je gewappnet und haben fast immer eine Karte mit der chinesischen Anschrift dabei. Erschreckend nur, wieviele Taxifahrer das nicht lesen können und erst mal Ihre Brille aus dem Handschuhfach kramen. Auch regen wir uns nicht mehr über Nachtblinde und Kurzsichtige auf. Und das Scheinwerfer auch nachts reiner Zierrat sind, ist uns ja auch klar geworden.

Aber der Reihe nach:
Eine beliebte Methode ist, einen Festpreis auszumachen. Der klingt für die Laowei meist spottbillig, liegt dann aber oft das zwei- oder dreifache über dem Preis, den man mit dem Taxameter bekommen hätte.

Also, haben gelernt: Immer nach "Meter" fragen!

Nun gibt es aber am Flughafen Kollegen, die einen in der Eingangshalle abfangen. Wir schon abgewunken und "Only Meter" gesagt! Das hat gesessen! Denkste: Die Antwort, "OK, Meter!" OK, dachten wir auch, sind also mit. Komisch war schon, dass das Taxi im Parkhaus stand; aber es hatte in der Tat eine Uhr. Ich hab ja das Gefühl, dass der Typ mit uns Zick-Zack gefahren ist und uns unterwegs auch noch einen Abendessen andrehen wollte. (Nina hat ihn dann so zusammen gestaucht, dass er sich nicht mehr getraut hat, an's Handy zu gehen.) Jedenfalls sind wir dann wieder mit weit über dem dreifachen Preis im Hotel angekommen.

Also, haben gelernt: Nur Taxis an den offiziellen Taxiständen nehmen.

Damit sind wir dann auch ein halbes Jahr gut gefahren; hin und wieder mit der Schwierigkeit, dass die Hotels unbekannt waren, oder die Visitenkarte nicht gelesen werden konnte.

Neulich, als wir von einem Trip nach Hause zurückkamen, wollte uns sogar in CQ ein Taxifahrer für einen Utopiepreis in Hotel fahren - erst als wir drohten auszusteigen, hat er dann das Taximeter eingeschaltet.

Und dann Xi'an: Wir schön ein Taxi am offiziellen Taxistand genommen. Erst telefonierte der Typ die ganze Zeit und war bei 40km/h schon im fünften Gang. Kurz bevor ich eingreifen wollte, hat er dann aber das Handy beiseite gelegt und auch das Gaspedal gefunden. Aber irgendwie kam mir auch hier der Preis etwas hoch vor und in der Tat: statt 2,40元 hat die Socke 3,60元 pro km berechnet. Das ist zwar ein "Kleckerbetrag" aber immerhin 50% über dem offiziellen Preis. Und mich ärgert einfach die Unverschämtheit, mit der Ausländer hier abgezockt werden.

Also, haben gelernt: Drauf achten, dass das Taxameter richtig eingestellt ist!

Und dann gibt es noch die Taxifahrer, mit denen man einen Festpreis vereinbart, die dann aber umständlich und langsam über Landstrassen fahren, damit sie die Maut für den Expressway sparen!

So, danke für's Zuhören, jetzt geht's mir wieder besser.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Jawohl, das musste mal raus!
Ich konnte mir beim Lesen so richtig Deine Gemütslage vorstellen.
Und dann gabt's ja noch den Taxifahrer, der auf der linken Spur einer Autobahn langsamer wurde, weil er einnickte.
Weiterhin gute Fahrt
H.H.