Donnerstag, 6. September 2007

der Hotpot

Jetzt sind wir schon über ein Jahr hier, und ich hab noch immer nicht die hiesige Spezialität vorgestellt: den Hotpot.

Im wesentlichen ist das eine Art Fondue mit einem Hauptbestandteil:

Genau: Chili! Dazu noch etwas Chili. Was man hier nicht sieht, es kommen noch diverse Pfeffervarianten dazu, vor allem Sichuan-Pfeffer. Ach ja, und Chili! Man kann sich also schon mal vorstellen, wie scharf das werden könnte. Uns Westlern brennt die einheimische Variante erst mal alles weg: Zunge, Rachen, Speiseröhre und Magen - alles angeätzt! Macht aber nix, weil der Sichuan-Pfeffer eine leicht betäubende Wirkung hat! Das lindert den ersten Schmerz.

Daher gibt es für Touristen (und Warmduscher-Chinesen) diese Ying-Yang-Version:

In der Mitte befindet sich eine Brühe (meist Hühner- oder Gemüse-Brühe), die absolut keine Schärfe enthält. Das Bild ist übrigens von unserem Hotpot-Einstand letztes Jahr. Oder man ordert die Variante bu la, nicht scharf, muss dann aber mit mitleidigen Blicken rechnen.

Eigentlich ist Hotpot ein geselliges Essen, in dem die ganzen Zutaten gegart werden. Und als Zutat gibt es alles, was man sich vorstellen kann. Und auch viele Sachen, bei denen wir passen: diverse Innereien, Entenzungen, Hühnerfüsse, Frösche, usw usw. Allerdings auch viel leckeres Gemüse, Schweine- und Rinderfleisch, Fisch. Unser ganz besonderer Favorit ist Lotus! Man nimmt die Zutaten, gibt sie in den Topf und versucht sie gegart mit den Stäbchen wieder rauszufischen! Das ist vor allem bei Fleisch- und Fischbällchen eine Herausforderung.

Viele der Hotpot Restaurants sehen auf den ersten Blick nicht wirklich einladend aus; sodass man sich über die Qualität des Fleisches auch schon mal Sorgen machen darf. Ausserdem sind diese Hotpots dort sehr fettig.

Das ist ja sowieso meine Theorie, wie der Hotpot eigentlich entstanden ist: Da lag noch was Fisch rum, von dem keiner mehr genau wusste, ob er nun eine Stunde, einen Tag oder schon eine Woche bei 40Grad draussen gelegen hat. Also hat man ihn kurzerhand mit reichlich Chili gegart. Da konnte dann keine Bakterium überleben. Und Chili soll ja auch eine desinfizierende Wirkung haben.


Hier in Chongqing hat nun ein neuer Laden aufgemacht, wo jeder Gast seinen individuellen Hotpot hat und -für Touris ganz wichtig- die Schärfe der Brühe selber bestimmen kann. Dazu werden dann die verschiedenen Zutaten gemeinsam geordert und das Festmahl kann losgehen.





Und in Chengdu haben wir dann auch die mobile Variante entdeckt, wo der Hotpot am Strassenrand aufgebaut und angeboten wurde:


Der Hotpot heisst hier Huoguo 火锅, Feuertopf, was die Wirkung ganz gut beschreibt. Unnötig zu erwähnen, dass hier jeder Besuch mindestens einmal mit uns essen gehen muss!

In diesem Sinne, guten Hunger.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

HAllo Michael,

hm, lecker!
Ingo kommt wahrscheinlich schon beim Lesen ins Schwitzen...

Gruß Gudi

Anonym hat gesagt…

Hi,
"... jeder Besuch ... einmal mit uns essen gehen muss ..." Soll das eine Drohung sein?
Tschüss bis Sonntag! :-)))
Gruß H.H.

FröKo hat gesagt…

Also Entwarnung, bevor sich nachher keiner mehr traut, uns besuchen zu kommen: Bei dem genannten Hotpot Restaurant kann man zwischen der milden Pilzbrühe und der "echten" scharfen Brühe auswählen. Aber, wie Gudi sagt, einigen läuft auch bei der unscharfen Version der Schweiss aus allen Poren!

Gruss, Michael


@HHS: Guten Flug!

Elena hat gesagt…

Sichuan hotpot is most famous hotpot in China.